28 Jun 2006
Seit Wochen hat uns der zweijährige Bruno (JJ1) in Atem gehalten, er war ein richtiger Bär, der sich auf seinem Weg von Italien in ein neues Jagdrevier nach Deutschland verirrt hat. Hier riss er einige Schafe, was die Bauern ihm ankreideten. Dennoch haben gleich zwei große Versicherungen (eine davon in England) sich bereit erklärt, Brunos Misstaten finanziell auszugleichen.
Aber Bayern sprach schnell von einem Problembären. Tierschutzorganisationen haben ein großes Wildgehege nur für Bruno in kürzester Zeit gebaut, so wusste man genau, wenn Bruno gefangen wird, kann er dorthin.
Nach dem ersten Abschussbefehl wurde die Möglichkeit genutzt ihn zu fangen. Man versuchte es mit Fallen und Bärenhunden, aber es hat leider nichts gebracht. Bruno war ein sehr gewitzter Bär, der die Menschen zwar beobachtete, ihnen aber nichts zu leide tat. Hunde die Menschen angreifen, bekommen einen Platz beim Tierpsychologen und eine zweite Chance.
Nachdem Bruno noch am Sonntagabend von Spaziergängern gefilmt wurde, hätte man ihn ohne weiteres betäuben können. Der Direktor des Münchner Tierparks hätte diese Aufgabe gerne übernommen, aber Experten aus der näheren Umgebung wurden nicht gefragt.
Was bekam Bruno? In der Nacht zu Montag eine Kugel mitten ins Herz.
Viele Berliner Bärenfreunde und ich sind entsetzt und sehr traurig, dass der so genannte Problembär Bruno in der Nacht zum 26. Juni 2006 erschossen wurde. Wenn nur 150 m zwischen Jäger und Bär lagen, hätte auch der Schuss aus einem Betäubungsgewehr genügt. Bruno wäre noch am Leben.
Es ist schon sehr seltsam, Wochenlang kam dem Bären niemand auf die Spur, aber kaum soll der Abschussbefehl wieder in Kraft treten, findet man Bruno und erschießt ihn. Wir können es nicht fassen, wie hier mit dem Tierschutz und dem Leben eines einzelnen Bären umgegangen wird.
Die Bevölkerung sollte aufgeklärt werden, dass das Leben mit Bären in der Natur eine Bereicherung sein kann. Immerhin ist der Mensch das größte Raubtier. Das wurde wieder einmal wieder bewiesen. Andere europäische Länder leben auch mit Braunbären in der Natur…
(in Zusammenarbeit mit dem Verein Berliner Bärenfreunde e.V.)
Hinweis: Der Bärenzwinger im Köllnischen Park, gleich hinter dem Märkischen Museum an der Rungestraße bietet euch die Möglichkeit, einmal die drei Wappentiere der Stadt Berlin (Tilo, Maxi & Schnute) zu beobachten.
Zu erreichen: U-Bahnhof Märkisches Museum – S- & U-Bahn Jannowitzbrücke – u-Bahn Heinrich Heine Str.
Nachruf: Bruno der Bär ist tot
Es gibt 5 Kommentare
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Ich habe dazu mal noch eine Internetadresse: http://www.baerbruno.de/ , womit man seine Solidarität zeigen kann.
Ihr Beitrag ist gut. Die Jagd ist keine Jagd mehr, sie müßte abgeschafft werden dann könnte sich die Natur erholen und das biologische Gleichgewicht wieder hergestellt werden. Den geilen Jägern, die alles was vor die Flinte kommt erbarmungslos abknallen, müßten auch Strafen zu zuordnen sein.
Die Personen die Bruno gestreckt haben, haben in Auftrag und aus Geilheit Handlungen durchgeführt. Was heute Tiere sind können morgen schon Menschen sein. Schade, dass diese Personen straffrei ausgehen. Es war eine super beschämende Sache.
Alora Ciao!
Es war einmal, da kam ein junger, brauner Bär über die Alpen nach
Süddeutschland. Dann waren da ein paar Schafe, ein Minister, eine
Spezial-Bärenfang-Truppe aus Finnland und viele, viele Jäger.
Den Rest kennt Ihr ja…
Tja, und nun sitzt er da oben auf seiner Wolke, der Bär „Bruno“, alias JJ-1,
und was tut er da? Jetzt komponiert er Lieder über seinen skurrilen Aufenthalt in unserem schönen Land und hofft, daß die Menschen diese zu hören bekommen!
Dafür braucht man ja nicht viel. Etwas Papier zum Schreiben, ein Mikrofon,
eine Gitarre, eine hübsche Frauenstimme und etwas Geduld mit der Webseite und VOILA!
Wie uns Bruno seinen Liedertext hat zukommen lassen behalten wir lieber für uns, aber das Ergebnis dieser spontanen Zusammenarbeit zwischen München und
dem Bärenhimmel könnt Ihr hier kostenlos als MP3 herunterladen:
http://www.brunolied.de/
Wir hoffen es stört Euch nicht, wenn wir Euch diese Mail zukommen lassen, aber beim Browsen durchs Web sind wir auf Euren Blog gestoßen und haben gesehen, dass Ihr vor Kurzem einen Artikel über Bruno hattet…
Wenn Ihr natürlich drüber schreiben oder den Link an andere weiterschicken.
Was sich Bruno nämlich wünscht ist, daß sein Lied auf dem nächsten
Oktoberfest gesungen wird!
Vielleicht geht dieser Wunsch ja in Erfüllung… wer weiß.
Sommerliche Grüße aus dem sonnigen München schicken Euch,
Maria und Marco
Toller Beitrag!
Erstelle selber gerade eine kleine Homepage.
Bitte mal reinschaun..
Wäre über jedes Feedback dankbar..
Beste Grüsse
Steffen
Hallo Steffen,
wenn Du hier schon Werbung machst, dann doch bitte für eine Seite die Inhalt hat. Eine Seite mit einem einzigen Einträg ist ja wohl ein wenig peinlich. Für alle anderen die gern Werbung für Ihren Blog oder Ihre Webseite gemacht haben möchten, schickt uns eine Mail, vielleicht findet die eine oder andere Seite ja zukünftig Erwähnung in unserem Podcast dem Juber-Blogcast.
Blogcast: Folge 3 - blog.juber.de Am 23. August 2006 um 08:42 Uhr
[…] [511] Bruno ist tot […]
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